H.R. Giger. Kunst – Design – Film
Filmreihe
Begleitend zur Sonderausstellung H.R. Giger. Kunst · Design · Film zeigen wir ab Februar eine Filmreihe. In zwei Filmnächten werden die ALIEN-Filme gezeigt, darüber hinaus laufen zwei Programme mit aufschlussreichen Dokumentationen über H.R. Gigers künstlerische Arbeit.
Kinotermine
Sa 7.2. 20.30 Uhr
ALIEN Alien – Das unheimliche Wesen aus einer
fremden Welt
GB 1979/2003, R: Ridley Scott, Da: Tom Skerritt, Sigourney Weaver, Veronica
Cartwright, 115 min OF
Sa 7.2. 22.30 Uhr
ALIENS Aliens – Die Rückkehr
USA 1986, R: James Cameron, Da: Sigourney Weaver, Carrie Henn, Michael
Biehn, 137 min DF
In ALIEN (1979) wird die Ausgangssituation des klassischen Horror-Films – an
einem abgeschlossenen Ort, von dem es kein Entkommen gibt, wird eine Gruppe
von Menschen mit dem Schrecklichen konfrontiert – in den Weltraum
verlegt. Dort schleppt ein Raumschiff, das für eine Untersuchung auf
einem fernen Planeten landet, eine fremde, zerstörerische Lebensform
ein, der die Besatzung nach und nach zum Opfer fällt. Der Film ist
von einem überragenden Raumgefühl geprägt, das sich bei
der langsamen und immer neuen Exploration der Gänge des Raumschiffs
entfaltet. Es erscheint wie eine abgewrackte Industrieruine und erteilt
damit futuristischen Träumen von einer glänzenden Zukunft eine
Absage. Darüber hinaus ist ALIEN ein Wachtraum zwischen Erwachen und
Schlafengehen, der wie den Ängsten des Unterbewusstseins entstiegen
wirkt, und eine Parabel auf das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik.
Wir zeigen die re-issue-Fassung von 2003, für die Ridley Scott einzelne
Szenen gekürzt und andere hinzugefügt hat. Dabei gelang das Kunststück,
den Film tatsächlich noch zu verbessern.
Auch die weiteren Alien-Filme verdanken naturgemäß Gigers Design
sehr viel; an ALIEN³ war er sogar direkt beteiligt, wenn auch im Endeffekt
weniger als vereinbart. In der Fortsetzung ALIENS (1986), die 57 Jahre
später spielt, ist der Ursprungsplanet des Alien kolonisiert worden.
Als der Kontakt zu den Kolonisten abreißt, wird eine Gruppe von Marines
hinbeordert, der Ripley, die einzige Überlebende aus ALIEN, als Beraterin
angehört. Zwar dreht sich erneut alles um den Kampf gegen die Aliens,
Regiseur James Cameron entwickelt den Horror im Gegensatz zu Scott jedoch
nicht aus dem Ungezeigten und damit aus der Vorstellungskraft des Zuschauers,
sondern erzeugt Spannung aus der Dynamik militärischer Aktionen. Konsequenterweise
erscheinen eher die Soldaten mit ihrem Rambo-Gehabe und weniger die Aliens
als auf Vernichtung ausgerichtete Aggressoren, sodass die vermeintliche
Verherrlichung der Militärmaschinerie schließlich in eine Kritik
an ihr kippt.
Sa 14.2. 20.30 Uhr
ALIEN³
USA 1992, R: David Fincher, Da: Sigourney Weaver, Charles S. Dutton, Charles
Dance, 115 min DF
Sa 14.2. 22.30 Uhr
ALIEN RESURRECTION Alien – Die Wiedergeburt
USA 1997, R: Jean-Pierre Jeunet, Da: Sigourney Weaver, Winona Ryder, Dominique
Pinon, 108 min OF
In ALIEN überlebt Ripley eher zufällig, in ALIENS wird sie zur
Beschützerin eines Kindes und zur aktiven Kraft in der Bekämpfung
der Alien und in ALIEN³ (1992) schließlich zur die Menschheit
rettenden tragischen Heldin. Bei ihrer Landung auf einem Bergbauplaneten – einer
Strafkolonie, deren Bewohner einer religiösen Sekte angehören – schleppt
sie unwissentlich das Alien ein. ALIEN³ erscheint als eine Parabel
mit Elementen einer mittelalterlichen Legende auf die Verbreitung von Infektionskrankheiten
und die damit verbundene Hysterie. Interessant ist der Film auch als Studie
einer Frau, die sich in einer komplett misogynen Gesellschaft behaupten
muss. Regisseur David Fincher, der mit ALIEN³ angeblich den teuersten
Film drehte, der je einem Regienovizen anvertraut wurde, gelingt es mit
seinem Debüt, neben den beiden vorangegangenen Meisterwerken zu bestehen.
Nach dem Tode Ripleys konnte die Serie eigentlich nicht weitergehen. In
ALIEN RESURRECTION (1997) wird die Heldin jedoch, 200 Jahre nach den Ereignissen
aus ALIEN³, durch Klonen wiederbelebt. Wie im letzten Teil geht es
darum, die Aliens für kommerzielle Zwecke heranzuziehen, und erneut
lassen sie sich nicht unter Kontrolle bringen. Eine Gruppe, darunter Ripley,
versucht, von der Forschungsstation auf ein rettendes Raumschiff zu gelangen.
Als künstlich wiedererschaffene Figur besitzt Ripley deutlich übermenschliche
Fähigkeiten. Sie ist in gewisser Weise mit dem Alien verschmolzen.
Als erster Film der Serie wurde ALIEN RESURRECTION mit computergenerierten
Monstern in den USA gedreht. Regisseur Jean-Pierre Jeunet konnte seinen
visuellen Erfindungsreichtum in das Projekt einbringen.
Eine Reihe kurzer und mittellanger Dokumentationen von Fredi M. Murer oder J. J. Wittmer, allesamt unter aktiver Mitarbeit von Giger entstanden, verschafft einen Einblick in dessen Arbeitsweise. Besonders instruktiv sind PASSAGEN (1972) von Murer, ein filmisches Portrait des Künstlers, und GIGER’S ALIEN (1979) von Wittmer, welcher die Entstehung des Alien im Studio, von Giger selbst kommentiert, verfolgt. Gigers Arbeiten veranschaulichen auch HIGH (1967), TAGTRAUM (1973), GIGER’S NECRONOMICON (1975), THE SECOND CELEBRATION OF THE FOUR (1977) und A NEW FACE OF DEBBIE HARRY (1981).
Do 19.2 20.30 Uhr
PASSAGEN
Schweiz 1972, F. M. Murer, Dokumentarfilm, 50 min
Fr 20.2 20.30 Uhr
GIGER’S ALIEN
Schweiz 1979, H. R. Giger, Mia Bonzanigo, J. J. Wittmer, Dokumentarfilm,
34 min
Sa 21.2. 16.00 Uhr
PASSAGEN
F. M. Murer, Schweiz 1972
GIGER’S ALIEN
H. R. Giger, Mia Bonzanigo, J. J. Wittmer, CH 1979
GIGER’S NECRONOMICON
J. J. Wittmer, H. R. Giger, Schweiz 1975
THE SECOND CELEBRATION OF THE FOUR
J. J. Wittmer, H. R. Giger, Schweiz 1977
A NEW FACE OF DEBBIE HARRY
Fredi M. Murer, Schweiz 1981
HIGH
H. R. Giger, F. M. Murer, C. Lange, CH 1967
Fr 27.2. 18.00 Uhr
TAGTRAUM
Schweiz 1973, R: J. J. Wittmer, Dokumentarfilm, 28 min
GIGER’S NECRONOMICON
Schweiz 1975, R: J. J. Wittmer, H. R. Giger, Dokumentarfilm, 40 min
THE SECOND CELEBRATION OF THE FOUR
Schweiz 1977,R: J. J. Wittmer, H. R. Giger, Dokumentarfilm, 5 min
A NEW FACE OF DEBBIE HARRY
Schweiz 1981, R: Fredi M. Murer, Dokumentarfilm, 32 min